Die GPS-gesteuerte Bewirtschaftung der Felder fristet unter Österreichs Landwirten noch ein Nischendasein. Zwar haben 87% der Landwirte von dieser Technologie zumindest eine ungefähre Vorstellung. Die Nutzung selbst ist allerdings auf eine relativ kleine Gruppe von 6% der Landwirte beschränkt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle KeyQUEST-Umfrage unter 400 österreichischen Ackerbauern.
Je größer der Betrieb, desto eher ist Precision Farming im Einsatz
Sieht man sich die Struktur jener Betriebe an die GPS-Systeme in Verwendung haben, wir rasch klar, dass dies - wenig überraschend - vor allem ein Thema für große Betriebe und eher jüngere Betriebsführer ist. So beträgt die Nutzungsrate bei den Betrieben unter 50 Hektar Ackerfläche gerade einmal 3%. Bei Betrieben über 50 Hektar Ackerflächen dagegen 21%. In der Altersgruppe der 35-44-Jährigen nutzen 10 % der Befragten diese Precision Farming Technologien.
13 % der Äcker Österreichs mit GPS-gesteuerter Technologie bewirtschaftet
Insgesamt werden damit derzeit 13% der Ackerfläche mit GPS-gesteuerter Technologie bearbeitet. Der Schwerpunkt der Einsatzbereiche liegt dabei bei Saatkarten, Dünge- oder Pflanzenschutzkarten (ca. 41 %) sowie bei Parallelfahreinrichtungen (23 %).
17 % der Ackerbauern denken über Anschaffungen in „Precision Farming“ nach
17% der Betriebe, die derzeit noch keine Precision Farming Systeme im Einsatz haben, können sich eine Investition in diese Richtung vorstellen. Wobei es auch hier klare Zusammenhänge gibt: Je jünger und besser ausgebildet der Betriebsführer und je größer die bewirtschaftete Ackerfläche ist, desto eher ist man bereit in Precision Farming Systeme zu investieren. (siehe Grafik 2)
Kosten und Betriebsgröße als größte Hemmnisse für Einsatz von Precision Farming
KeyQUEST-Geschäftsführer Mag. Johannes Mayr erläutert: „Damit bleiben aber in Summe mehr als ¾ der österreichischen Ackerbauern, die aktuell kein Interesse an Precision Farming Systemen haben. Begründet wird dies entweder mit dem hohen Preis (45 %) der zu kleinen Einsatzfläche (65 %) oder generellem Zweifel am Nutzen dieser Systeme (25 %).
Landwirtschaft 4.0 bei Österreichs Landwirten
Zum Thema Precision Farming liegen aktuellere Studiendaten aus dem Herbst 2018 vor. Im Rahmen der Studie zu Landwirtschaft 4.0 wurden neben Ackerbauern auch Tierhalter nach Nutzen und Nutzung von neuen Technologien befragt.