Zukunftsstrategien der österreichischen Landwirte

KeyQUEST Landwirte Erfolgs-Typologie zeigt Strategien der Landwirte auf

Die im Jahr 2015 von KeyQUEST entwickelte Landwirte Erfolgs-Typologie hat sich bereits in zahlreichen Studien bewährt. Daher gehört diese Typologie in allen Landwirte-Befragungen von KeyQUEST zum Basis-Fragenprogramm. Der besondere Nutzen liegt vor allem darin, dass die sechs Landwirte Typen die möglichen Strategien für Ihren Betrieb sehr unterschiedlich einschätzen. Grund genug sich einmal damit zu beschäftigen, welche Strategien Österreichs Landwirte vor dem Hintergrund langfristig stagnierender Preise als zukunftsträchtig erachten.


Im Wesentlichen kann man 3 Grundstrategien unterscheiden:

  1. Produktion steigern und Kosten senken
  2. Wertschöpfung steigern durch Nischenproduktion & Direktvermarktung
  3. Extensivierung und Arbeitseinsatz minimieren

Ansatz 1: Produktion steigern & Kosten senken

Diesen Ansatz erachten rund 50% der Landwirte als sinnvolle Strategie. Neben den „Wachstumsgetriebenen“, sehen vor allem die „Kämpfer“ aber auch die „Perspektivenlosen“ ihr Heil in Produktionssteigerungen bzw. Kostensenkungen. Dies haben alle drei Typen gemeinsam. Hinzu kommt, dass "die Wachstumsgetriebenen" noch auf weitere Standbeine setzen, wie Spezialisierung, Automatisierung und Kooperationen z. B. mit der Gastronomie oder dem Lebensmittelhandel. Diese ziehen sozusagen alle Register, um ihren Betrieb erfolgreich in die Zukunft zu führen. Was für keinen der drei Type in Frage kommt: die Extensivierung. "Die Kämpfer" und "Die Perspektivenlosen" können sich auch überhaupt nicht mit Direktvermarktung anfreunden - orientieren sich also am wenigsten am Kunden.

Ansatz 2: Wertschöpfung steigern

Einen wesentlich stärker kundenorientierten Zugang verfolgen dagegen die „Etablierten“ und bis zu einem gewissen Grad auch die „engagierten Kleinbauern“. Sie setzten vor allem auf Nischen, Sonderkulturen und Direktvermarktung. Rund 30% der Landwirte fallen in diese Kategorie. Besonders die „Etablierten“ sind damit recht erfolgreich. Das ist jene Gruppe von Landwirten, die am ehesten ohne öffentliche Gelder auskommt und mit der Entwicklung des eigenen Betriebes recht zufrieden sind. Durch die Abkehr vom Massenmarkt gelingt es diesen Landwirten durch höhere Wertschöpfung ihre Zukunft zu sichern. Ähnlich agieren "die engagierten Kleinbauern", für die neben der Direktvermarktung auch noch die Extensivierung als Strategie ins Spiel kommt. Schon jetzt ist hier der Nebenerwerbsanteil einer der höchsten unter den Landwirte-Typen.

Ansatz 3: Extensivierung

Neben den „engagierten Kleinbauern“ haben auch die „Aussteiger“ einen sehr hohen Nebenerwerbsanteil. Von daher ist es wenig überraschend, dass die bei diesen Landwirten vorherrschende Strategie die „Extensivierung“ darstellt. Wobei der Zugang der „Aussteiger“ und jener der „engagierten Kleinbauern“ durchaus ein anderer ist. Die Aussteiger sind emotional weniger stark mit der Landwirtschaft verbunden und sehen das recht pragmatisch. Frei nach dem Motto: Solange die Arbeit machbar ist und zumindest ein kleiner Deckungsbeitrag übrig bleibt, wird die Landwirtschaft weiter betrieben. Bei den engagierten Kleinbauern ist die Liebe zur Landwirtschaft größer und der wirtschaftliche Nutzen rückt etwas in den Hintergrund; d.h. hier kann die Landwirtschaft auch unter Liebhaberei fallen.

Strategien & Nicht-Strategien der Landwirte

Kennt man nun diese verschiedenen Denkansätze und Strategien, ist es z. B. auch in Verkaufsgesprächen hilfreich zu wissen, welchen Landwirte Erfolgs-Typ man als Gegenüber hat. Mit Produktivität und Kostensenkungsmöglichkeiten argumentiert man am besten gegenüber den Wachstumsgetriebenen, den Kämpfern und Perspektivenlosen. Mit denselben Argumenten wird man vermutlich bei den Etablierten, engagierten Kleinbauern und Aussteigern nicht weiterkommen. Gerade die Etablierten fahren auf einer Qualitäts- statt Quantitätsschiene und werden eher hier empfänglich sein.

 

Wenn Sie mehr über die KeyQUEST Landwirte Erfolgs-Typologie und die Möglichkeiten daraus für Ihre Fragestellungen wissen wollen, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung!

Kontakt: Barbara Mayr; b.mayr@keyquest.at oder 07252 46467-20