Der KeyQUEST Mahlzeitmonitor erhebt seit 2012 das Ernährungsverhalten von Herrn und Frau Österreicher. Die Feldarbeit im April 2020 fiel genau in die Zeit des Corona Lockdowns. Daher lag es auf der Hand das Ernährungsverhalten in Zeiten von Homeoffice und Shutdown der Gastronomie genauer zu beleuchten.
Corona prägt Einkaufs- und Ernährungsverhalten
Rund die Hälfte der Bevölkerung hat angegeben, ihr Ernährungsverhalten mit der Corona-Krise geändert zu haben - und auch das Einkaufsverhalten gehört hier dazu. Grafik 1 zeigt, dass 13% ihr Verhalten stark und 36% etwas verändert haben.
Wir erinnerung uns: der Lockdown hat den gesamten Außer-Haus-Verzehr praktisch zum Erliegen gebracht. Die Bevölkerung war aufgefordert, nur notwendige Besorgungen zu machen und ansonsten zu Hause zu bleiben. Das brachte naturgemäß den Tagesablauf der Menschen gehörig durcheinander. Es verwundert daher nicht, dass wieder öfter frisch gekocht und mehr zu Hause gegessen wurde. So mancher entdeckte dabei wieder seine Liebe zum Kochen oder zum gesunden und genussvollen Essen.
Verhalten mehrheitlich positiv verändert
Betrachtet man die Gegensatzpaare in Grafik 2 unten, so zeigt sich doch eine Tendenz zu mehrheitlich positiven Veränderungen im Ernährungsverhalten: man isst gesünder, regelmäßiger, nimmt sich mehr Zeit zum Kochen und zum Essen und achtet besonders auf die regionale Herkunft der Lebensmittel. Auch Fertiggerichte stehen seltener auf dem Speiseplan.
Auch das Einkaufsverhalten ändert sich: man plant seine Einkäufe wieder mehr, geht seltener einkaufen und kauft mehr frische Lebensmittel, die man dann auch alle verwertet. Es scheint somit, das weniger weggeworfen wird und die Resteküche eine Renaissance erlebt bzw. man wieder kreativ die Zutaten im Kühlschrank zu schmackhaften Gerichten verarbeitet.
Was bleibt wenn Corona wieder Geschichte ist?
Spannend wird es wenn man die Österreicher fragt, wie ihr Ernährungsverhalten nach Corona aussehen wird: nur 1/3 will zum üblichen Verhalten zurückkehren. Das heißt, dass der Großteil zumindest einige Änderungen in den Alltag nach Corona übernehmen will. Wenn auch nur ein Teil öfter zu regionalen Lebensmitteln greift oder mehr verarbeitet und weniger im Müll landet, hat diese Krise schon viel Positives bewirkt.